Liebeslieder
Brahms, Liebeslieder-Walzer op. 52 für Chor und Klavier zu vier Händen
Liedtranskriptionen für Klavier zu vier Händen, u.A.:
Brahms/Olejak - Schön war, das ich dir weihte
Berg/Olejak - Die Nachtigall
Beethoven - Variationen über „Ich denke dein“
Brahms, Neue Liebeslieder op. 65 für Chor und Klavier zu vier Händen
Chikako Miyado, Klavier
Denis Olejak, Klavier
Kammerchor des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn
Paul Krämer, Dirigent
„Wie des Abends schöne Röte möcht’ ich arme Dirne glühn” – Eine Portion ironische Distanz hilft heute dabei, manche Texte der Liebeslieder-Walzer mit ihren mitunter allzu altmodischen Rollenzuschreibungen zu genießen. Aber das war zu Brahms’ Zeiten vermutlich auch schon so. Schließlich saß bei der Uraufführung mit Clara Schumann neben Brahms am Klavier eine Frau, die sicher nicht dem Bild der „armen Dirne” entsprach. „Ich spielte sehr glücklich, das Publicum war in wahrem Enthusiasmus. Die Liebeslieder – Johannes spielte sie mit mir vierhändig – gingen reizend und gefielen sehr." schrieb Clara Schumann nach der Uraufführung 1870 in der Walzerstadt Wien in ihr Tagebuch. Es lässt sich leicht vorstellen, dass die achtzehn rhythmisch und melodisch raffinierten Miniaturen die Salons und Wohnzimmer als U-Musik ihrer Zeit im Sturm eroberten, so wie sie uns auch heute noch bestens unterhalten. Die kurzen Texte nach internationalen Volksliedern reichen von der „armen Dirne” bis zur spritzigen Beschimpfung lästernder Mitmenschen: „Nein, es ist nicht auszukommen mit den Leuten, alles wissen sie so giftig auszudeuten”. Der Erfolg der Liebeslieder-Walzer ermunterte Brahms, im Jahr 1874 die Neuen Liebeslieder in derselben Besetzung zu veröffentlichen. Diese viel seltener aufgeführten Stücke handeln – mehr als die
leichtfüßigeren Liebeslieder-Walzer – auch von den Schattenseiten und der Dramatik der Liebe und des Lebens.