Sonntag, 9. September 2018
in der evangelischen Kirche Oberwinter um 19 Uhr

'Ter Voghormea'
Armenische Sakralmusik und Johann Sebastian BachLilit Tonoyan Foto von Laurence Chataigne

Lilit Tonoyan, Violine
David Schütte, Cello
Christiane von Essen, Orgel

Lilit Tonoyan, eine in Deutschland lebende Geigerin, wird zusammen mit David Schütte (Cello) und Christiane von Essen (Orgel) einen Konzertabend gestalten, der sich der armenischen Musiktradition widmet.
Doch auch Werke von J.S. Bach werden zu hören sein, da sie die erklingenden armenischen Melodien in 'ihrer achtsam meditativen Haltung' ergänzen.

AMEN HAYR SURB – Titel eines armenischen Kirchenliedes - nennt sie ihr Programm, in dem sie ursprünglich vokale Kirchenmusik in das 'instrumentale Idiom' der Violine und des Violoncello übersetzt hat.
Sie ist Interpretin ihrer eigenen Fassungen armenischer Kirchenlieder, geistliche Meditationen. Darüber hinaus stellt sie der armenischen Musiktradition instrumentale Kompositionen Johann Sebastian Bachs gegenüber.

Mit diesen Neuarrangements folgt Lilit Tonoyan dem Geistlichen und Komponisten Komitas Vardapet (1869-1935), der damit begonnen hatte, das einstimmige Repertoire der armenischen Kirche in mehrstimmige Arrangements zu aktualisieren. Damit eröffnete er den folgenden Generationen von Musikern die Möglichkeit, sich mit der kirchlichen Musiktradition Armeniens in kreativer Weise auseinanderzusetzen.

Die armenische Musik hat eine alte Tradition und die Gesänge der armenischen Kirche aus der klassischen Periode vom 5. bis 15. Jahrhundert gehören zur ältesten überlieferten Musik des Christentums. Sie haben enorme Bedeutung für das Überleben armenischer Kultur und armenischer Identität. Nach den Vertreibungen und dem Genozid im Ersten Weltkrieg und sieben Jahrzehnten Sowjetherrschaft, in denen der Zugang zu den kulturellen Schätzen kaum möglich war, entdecken in den letzten Jahrzehnten Künstler und Publikum in Armenien, auch die zahlreichen in der Diaspora Lebenden, ihre musikalische Tradition ganz neu.
Dem Covertext der CD „Amen Hayr Surb“ von Lilit Tonoyan entnommen, geschrieben von Vladimir lvanoff.

Programm

Miayn Surb (Einzig Heilig)
Makar Yekmalyan (1856-1905)                                                       (Geige, Cello)

Havun havun (Der Vogel erwachte)
Grigor Narekatsi (951-1003)                                                            (Geige)

Amen Hayr Surb (Amen, Heiliger Vater)
Makar Yekmalyan (1856-1905)                                                       (Geige, Cello)

Surb Surb (Heilig, Heilig)
(Frühes Mittelalter)                                                                           (Orgel)

Largo aus der Sonate C-Dur (BWV 1005)
Johann Sebastian Bach                                                                     (Geige)

Our es, mayr im (Wo bist Du, meine Mutter)
(Armenischer Karfreitagsgesang)                                                   (Geige)

Sonate e-moll (BWV 1023) für Violine und Basso continuo
Johann Sebastian Bach                                                                     (Geige, Cello, Orgel)

Aysor dzaynn Hayrakan (Heute die väterliche Stimme)
Hovhannes Erznkatsi (ca. 1230-1293)                                            (Geige)

Preludio aus der Partita E-Dur (BWV 1006)
mit der Melodie „Aysor dzaynn Hayrakan“

Johann Sebastian Bach                                                                     (Geige, Cello)

 

Sarabande aus der Suite G-Dur (BWV 1007)
Johann Sebastian Bach                                                                     (Cello)

Vor nshanav amenahaght (Siegreiches Kreuz)
Sahak G Dzoraporetsi (7. Jh. n. Chr.)                                              (Geige)

Sirt im Sasani (Mein zitterndes Herz)
Mkhitar Ayrivanetsi (ca. 1230-1297)                                             (Geige, Cello, Orgel)

Zorutyun Surb Khachi (Die Kraft des heiligen Kreuzes)
Sahak G Dzoraporetsi (7. Jh. n. Chr.)                                             (Geige, Cello)

Ter voghormea (Herr, erbarme Dich)
Frühes Mittelalter / Komitas Vardapet (1869-1935)                  (Geige)

Erbarm Dich mein, o Herre Gott (BWV 721)
Johann Sebastian Bach                                                                    (Orgel)

Nayeac sirov (Der Vater erblickte barmherzig)
Nerses Shnorhali (1102-1173)                                                        (Geige, Cello)

Fuge g-moll (BWV 1026)
Johann Sebastian Bach                                                                    (Geige, Cello, Orgel)

http://lilit-tonoyan.com/

David Schütte studierte zwischen 2004 und 2012 Schulmusik mit Hauptfach Cello an der HfMT Köln und schloss das Studium mit dem 1. Staatexamen ab. Im Sommer 2014 machte er den Abschluss im Studienfach Bachelor of music in Education, ebenfalls an der HfMT Köln. Während seines Bachelor-Studiums hat er im besonderen den Fokus auf Kammermusik gesetzt und Kurse u.a. bei Prof. Anthony Spiri, Prof. Christian Beldi und Prof. Richard Gwilt belegt. Anfang des Jahres 2017 beendete er den Master-Studiengang der ‚historischen Aufführungspraxis‘ mit Barockcello bei Professor Rainer Zipperling.
Seit Sommer 2017 studiert er ebenfalls im Master-Studiengang ‚historische Aufführungspraxis‘ als Mitglied im O’Henry-Gambenconsort.
Diverse Auftritte in Ensembles oder als Solo-Künstler begleiteten seinen musikalischen Werdegang.
Dabei war es ihm wichtig, Vielseitigkeit und Offenheit gegenüber den musikalischen Epochen zu bewahren und anderen Musikstilen gegenüber aufgeschlossen zu sein. Neben zahlreichen Auftritten als Solist, mit Duopartnern und mit diversen Ensembles, hat er viel Erfahrung im Continuo-Spiel, hauptsächlich im Rahmen von Bachkantaten gewonnen. Seit 2008 spielt er in dem Jazz-Ensemble Tiefgang von Robert Landfermann, in dem Neue Musik, experimentelle Improvisation mit avantgardem Jazz verschmelzen.

 

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