Sonntag, 2. Advent, 10. Dezember 2017
um 19 Uhr in der Evangelischen Kirche Oberwinter

KONZERT ZUM ADVENT

mit doppelchöriger Musik von Johann Rosenmüller & Claudio Monteverdi

8 Solisten
Streicherconsort, Bläserconsort mit Posaunen und Cornetti

Kirchenchor der Ev. Gemeinde Oberwinter
Leitung: Felix Schönherr

Der Chor der Evangelischen Kirche Oberwinter lädt zum alljährlichen Konzert in der Adventszeit, mit einem besonders festlichen Programm des Venezianischen Barock. Zu ihren jeweiligen Jubiläen erklingt Musik von Claudio Monteverdi (450. Geburtsjahr) und Johann Rosenmüller (400. Geburtsjahr), die die Pracht der mehrchörigen Musik dieser Zeit, mit den festlichen Klängen von Posaunen und Zinken in die Kirche am Rhein in Oberwinter tragen wird. Es spielt auf historischen Instrumenten das Ensemble rheinbarock. Zu den zahlreichen Solisten zählen unter anderem die bereits in Oberwinter gehörten Merle Bader, Julia Spies und Lucas Singer. Die Gesamtleitung des Abends liegt bei Felix Schönherr. Herzliche Einladung! (Felix Schönherr) 

Das Ensemble rheinbarock besteht aus Sängern und Instrumentalisten, das sich auf die Musik des siebzehnten bis neunzehnten Jahrhunderts spezialisiert. Dabei wechselt die Besetzung nach den Bedürfnissen der Musik – von kammermusikalischer, einfacher Besetzung früher Bachkantaten bis zu orchestralen Klangfarben von Mendelssohn oder Pergolesi. www.rheinbarock.de

Programm

Claudio Monteverdi (1567-1643):

         aus Vespro della Beata Vergine (1610):
                    - Intonation: Deus in adiutorium meum intende
                 - Toccata: Domine ad adjuvandum me festina)

 

Johann Rosenmüller (1617-1684):

   - In te, domine, speravi (Psalm 31, 2-6)
- Magnificat a 18
   

Claudio Monteverdi (1567-1643):

    aus Selva morale e spirituale (1641)

                                                                                                                         - Confitebor tibi domine

 

        aus Vespro della Beata Vergine (1610)

                                                                                                                         - Sonata sopra Sancta Maris Stella
                                                                                                                         - Ave Maris Stella

Johann Rosenmüller und Claudio Monteverdi
Das diesjährige Adventskonzert in Oberwinter reiht sich ein in die Gedenkkonzerte zum 450. Geburtstag von Claudio Monteverdi und des 400. Geburtstags Johann Rosenmüllers.
Johann Rosenmüllers Bedeutung als einer der wichtigsten und einflussreichsten Meister der Epoche zwischen Schütz und Bach ist von der Musikwissenschaft erstaunlich früh erkannt und eindrücklich formuliert worden. Und nur wenige Komponisten wurden über einen derart langen Zeitraum so hoch geschätzt. So verfasste Heinrich Schütz bereits in den 1640er Jahren ein Lobgedicht auf den jungen Komponisten und Telemann lobte noch 60 Jahre nach Rosenmüllers Tod dessen Werk als vorbildhaft. Und J.S. Bach übernahm Rosenmüllers Sterbechoral „Welt ade, ich bin dein müde“ Note für Note in eine eigene Kantate (BWV 27) - ein singulärer Vorgang in Bachs Schaffen.
In den Jahren 1645-1650 machte Rosenmüller in Leipzig zunächst eine steile Karriere. Die Stelle als Thomaskantor bereits in Aussicht, musste er wegen "widernatürlichen" Lebenswandels vor drohender Verhaftung die Stadt verlassen und ins Exil nach Venedig gehen. Dort hatte er bereits 1645/46 während eines Studienaufenthalts schon früh die moderne Kompositionsweise Claudio Monteverdis (1567-1643) kennengelernt und es geschafft, in seinen Werken, die neue italienische Farbigkeit und Klangsinnlichkeit mit der Gravität des mitteldeutschen Satzes zu verschmelzen und daraus einen unverwechselbaren Stil zu formen.
Besonderen Wert legt er auf die musikalische Ausdeutung der Bibeltexte, was ein besonderes Charakteristikum der lutherisch geprägten Kompositionspraxis darstellt. In seinen lateinischen Kompositionen hat Rosenmüller damit eine einmalige Symbiose von protestantisch-deutscher Melancholie und katholisch-italienischer Sinnlichkeit geschaffen. Die etwas schwerfällige deutsche Kirchenmusik begann, sich mit Leichtigkeit und Anmut zu schmücken.
Dies war ganz im Sinne Claudio Monteverdis, der ab 1613 bis zu seinem Tode 1643 Kapellmeister von San Marco in Venedig war. Dort hatte Rosenmüller dessen Werk kennengelernt, das die Wende von der Musik der Renaissance zum Barock markierte. Monteverdi entwickelte die Oper als neue musikalische Form und erntete bereits zu Lebzeiten großen Ruhm. Als Harmoniker setzte er erstmals Dissonanzen in seinen Werken ein und erweiterte so die tonalen Vorstellungen der europäischen Musik.
Die Kompositionen Monteverdis markieren einen stilistischen Wendepunkt in der europäischen Musikgeschichte. Sie stehen am Übergang vom polyphonen Stil der Renaissance zum Barockstil, dessen Kompositionen vom Prinzip des Generalbasses und der „Monodie“, dem instrumental begleiteten Sologesang, geprägt sind. Diese beiden Kompositionsstile verbindet Monteverdi in seinen Werken auf kunstvolle Weise. Für ihn stand der alte Stil, die so genannte „prima pratica“, gleichwertig neben der neuen „seconda pratica“, bei der die traditionellen Tonsatzregeln zugunsten einer stärkeren Textausdeutung überschritten wurden. In der Marienvesper ist diese neue Art der musikalischen Textausdeutung besonders deutlich.
Monteverdis Lebenszeit umfasst eine Periode der Musikgeschichte, in der einer der nachhaltigsten Umbrüche im musikalischen Denken, in Satztechnik und musikalischer Form stattfand und an der auch Johann Rosenmüller wesentlich Anteil hatte.
http://www.cantuscoelln.com/johann-rosenmueller-weihnachtshistorie.html
http://www.mgberger.de/5.html
http://www.verlag-hofius.de/rosenmueller.phphttp://www.johann-rosenmueller-ensemble.de/johann-rosenmuller/#more-87
http://www.abendmusiken-basel.ch/Konzerte/2013/06/02.Einfuehrung.html
http://www.klassik-heute.com/4daction/www_komponist?id=1961&werke
http://www.deutschlandfunk.de/begruender-der-oper-und-komponist-vor-450-jahren-wurde.871.de.html?dram:article_id=386165

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